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DIE RICHTIGE ERNÄHRUNG IN JEDER LEBENSPHASE

Praktische Informationen über den Nährstoffbedarf von Katzen und Hunden in jeder Lebensphase, für das heranwachsende und ausgewachsene Tier, die Fortpflanzungsphase und das Alter.

Ausgewachsene Katze

Was brauchen Katzen für ein gutes Gedeihen?

Wenn man Katzen mit allem versorgen will, was sie benötigen, um lange gesund zu bleiben, sollte man bei der Ernährung beginnen. Doch wenn man möchte, dass die Katze gut gedeiht, muss man ihr mehr als Futter und Wasser geben. Langjährige Katzenliebhaber wissen, dass viele Katzen sehr gesellig sind und die tägliche Zuwendung ihrer Halter sehr genießen – ganz egal, wie selbstständig sie erscheinen.

Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen (mit Schwerpunkt auf Ernährung), die Sie ergreifen können, um das gute Gedeihen Ihrer Katze zu fördern.

nach oben blickende und Pfote in die Luft streckende Katze

Futter und Wasser 

Wie auch Menschen haben Katzen einen komplexen Nährstoffbedarf. Wenn Ihnen die vielen Facetten und Nuancen der Ernährungsbedürfnisse Ihrer Katze kompliziert erscheinen, hier eine gute Nachricht: Sie müssen nicht weit über den Rand des Futternapfes hinausschauen. 

Denn die meisten handelsüblichen Katzenfutter bieten Ihrer Katze eine vollwertige und ausgewogene Ernährung. 

Sie möchten besser verstehen, inwieweit sich die Ernährung positiv auf die allgemeine Katzengesundheit auswirkt und diese fördert? Dann sehen wir uns einmal die Hauptnährstoffe aus der Nahrung und ihre Wirkung auf die Körpersysteme, die wir äußerlich am meisten mit Gesundheit in Verbindung bringen, an. 

  • Haut und Fell 
    Für eine normale Haut- und Haargesundheit werden Proteine (Eiweiße) aus der Nahrung benötigt, da Haut und Fell 25 bis 30 % des täglichen Proteinbedarfs verbrauchen. Omega-6-Fettsäuren tragen zu einer glatten, gesunden Haut und einem glänzenden Fell bei, während Omega-3-Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung auf die Haut ausüben. Beide Arten von Fettsäuren verleihen den Hautzellen Flexibilität, was wiederum zur Schutzfunktion der Haut beiträgt. Vitamin E, ein sogenanntes Antioxidans, fängt die schädlichen freien Radikale ab, die durch UV-Strahlung entstehen, und das B-Vitamin Niacin hilft der Haut, Feuchtigkeit zu speichern. Essentielle Mineralien tragen zur Erhaltung einer gesunden Haut und einer gleichmäßigen Fellfarbe bei. 
     
  • Verdauungssystem
    Ein beträchtlicher Teil (20 bis 50 %) der Nahrungsproteine wird von den Zellen des Dünndarms verwertet.1,2 Proteine und Aminosäuren werden benötigt, um das Wachstum und die Funktion der absorbierenden Zellen des Darms zu unterstützen und so die Nährstoffaufnahme zu ermöglichen. Darüber hinaus werden Aminosäuren und Proteine für die Erhaltung und Regeneration des darmassoziierten Immunsystems und für die Herstellung von Antikörpern benötigt. 

    Unlösliche Ballaststoffe sind unverdauliche Kohlenhydrate und tragen zu einer normalen Darmfunktion bei, da sie den Darminhalt vergrößern und Wasser absorbieren. Einige lösliche Fasern (auch präbiotische Fasern genannt) werden von nützlichen Bakterien im Darm fermentiert, wodurch eine Energiequelle für die Darmzellen entsteht und das Wachstum potenziell schädlicher Bakterien gehemmt wird. 

    Die antioxidativen Nährstoffe Vitamin C und E, Beta-Carotin und Selen schützen den Verdauungstrakt vor schädlichen freien Radikalen und stärken das Immunsystem. 
     
  • Immunsystem 
    Nährstoffe wie Proteine und Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamin C und E sowie Spurenelemente spielen eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Immunsystems. Die in Fischöl und Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung. Das Spurenelement Zink ist wichtig für den Erhalt und die Funktion der Immunzellen. 
     
  • Bewegungsapparat 
    Proteine spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau, Erhalt und der Heilung von Muskeln, Knochen, Bändern und Sehnen. Vitamin D ist unerlässlich für das normale Wachstum, den Erhalt und die Kalkablagerung im Knochen, während Vitamin A zum Knochenwachstum beiträgt. Kalzium und Phosphor sind wichtige Mineralstoffe für starke Knochen und Zähne. Kalzium, Magnesium und Kalium sind für eine normale Muskelfunktion und die Übertragung von Nervenimpulsen unverzichtbar.  
     
  • Nervensystem und Sinnesorgane 
    Die in Fischölen und Fisch vorkommende Docosahexaensäure (DHA) ist eine Omega-3-Fettsäure, die die Entwicklung des Gehirns und der Augen stärkt und zum Erhalt der Sehkraft von Katzen beiträgt. Taurin, eine für Katzen essenzielle Aminosäure, ist notwendig für die normale Struktur der Netzhaut, des Teils des Auges, der Millionen von lichtempfindlichen Zellen enthält, die das Sehen ermöglichen. Vitamin A ist ein wesentlicher Bestandteil eines lichtempfindlichen Pigments, das den Augen hilft, sich an Veränderungen der Lichtintensität anzupassen. 
     
  • Körperzustand 
    Damit Ihre Katze lange gesund leben kann, sollten Sie ihr genügend Futter geben, um ihren Nährstoffbedarf zu decken, gleichzeitig jedoch darauf achten, dass ihre Katze eine ideale körperliche Verfassung behält. Die auf der Verpackung des Futters angegebenen Fütterungsmengen bieten dafür einen guten Anhaltspunkt und durch regelmäßige Überwachung des Körperzustands Ihrer Katze können Sie feststellen, ob Sie die Futtermenge anpassen müssen. 

Aufmerksamkeit und Zuneigung
Katzen haben zwar den Ruf, unabhängige, pflegeleichte Haustiere zu sein, doch sie bauen eine Beziehung zu ihren Haltern auf und genießen und sehnen sich nach deren Gesellschaft, Aufmerksamkeit und Zuneigung. Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrer Katze, damit sie gut sozialisiert wird. Ohne ausreichende Anregungen oder Kontakt zu ihren Haltern oder anderen Haustieren können sich Katzen langweilen, niedergeschlagen sein und sogar problematische Verhaltensweisen entwickeln. 

Bewegung — getarnt als Spiel
Zwar schlafen Katzen gern, doch auch tägliche Bewegung tut ihnen gut. Katzen sind von Natur aus neugierig und brauchen jeden Tag Bewegung. Aktivitäten, die es Katzen ermöglichen, ihre natürlichen Instinkte, wie Anpirschen, Springen und Sprinten, auszuleben, halten Katzen geistig rege und aktiv. Darüber hinaus trägt Spielen zur Stärkung der Muskeln und zum Erhalt eines gesunden Körperzustands bei und senkt sogar den Stresspegel der Katze. 

Behaglicher Lebensraum
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Zuhause behaglich ist und Ihrer Katze Anregung bietet. Von Kletter- und Erkundungsmöglichkeiten bis hin zu einer sicheren Fress- und Schlafumgebung können Sie viel tun, damit sich Ihre Katze bei Ihnen wohlfühlt. 

Identifizierungsmarken 
Wenn Sie Ihre Katze nach draußen lassen, sollten Sie dafür sorgen, dass sie immer den Weg nach Hause findet. Ein Halsband mit einer Identifizierungsmarke, auf der der Name Ihrer Katze und Ihre Telefonnummer angegeben sind, macht es einem Finder der Katze einfach, Sie zu kontaktieren. Als zusätzliche Sicherheit kann der Tierarzt einen Mikrochip unter die Haut Ihrer Katze implantieren, so dass Tierheime und anderen Einrichtungen Sie ausfindig machen können. Auch wenn Ihre Katze eine Wohnungskatze ist, sollten Sie ein Halsband mit Marke oder einen Mikrochip in Erwägung ziehen, da Ihre Katze auch einmal weglaufen kann. 

Ausstattung 
Stellen Sie Ihrer Katze stabile Futter- und Wassernäpfe, eine gut zugängliche Katzentoilette (die regelmäßig gereinigt wird), Kratz- und Klettermöglichkeiten und einen bequemen Schlafplatz zur Verfügung. 

Gesundheitsversorgung durch einen Tierarzt 
Katzen, auch Wohnungskatzen, müssen regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden, damit sie lange gesund leben können. Denn regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beugen medizinischen Notfällen vor, da sie Krankheiten oder Probleme aufdecken, bevor diese schwerwiegend oder schmerzhaft werden oder die Behandlung schwierig oder teuer wird. Die Termine beim Tierarzt können Sie außerdem als Gelegenheit nutzen, alle Ihre Fragen zur Gesundheit und zu den Verhaltensweisen Ihrer Katze zu stellen. 

Literatur

  1. Van Der Schoor, S. R., Reeds, P. J., Stoll, B., Henry, J. F., Rosenberger, J. R., Burrin, D. G. und Van Goudoever, J. B. (2002). The high metabolic cost of a functional gut. Gastroenterology, 123(6), 1931─1940. doi: 10.1053/gast.2002.37062 
  2. Stoll, B., Henry, J., Reeds, P. J., Yu, H., Jahoor, F. und Burrin, D. G. (1998). Catabolism dominates the first-pass intestinal metabolism of dietary essential amino acids in milk protein-fed piglets. Journal of Nutrition, 128(3), 606─614. doi: 10.1093/jn/128.3.606