Symbol mit Futterschüssel und Stethoskop

THERAPEUTISCHES FUTTER

Hilfreiche Informationen über den Nährstoffbedarf von Katzen und Hunden mit ernährungsbedingten Krankheiten.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Kongestive Herzinsuffizienz (CHF) bei Katzen

Bei Katzen werden Herzerkrankungen häufig nicht frühzeitig erkannt, da sie manchmal erst verdächtige Herzgeräusche oder die klinischen Symptome einer Herzinsuffizienz aufweisen, wenn sie bereits unter Atemnot oder Lähmungen infolge einer arteriellen Thromboembolie leiden.

Die Versorgung von Katzen mit Herzinsuffizienz umfasst die Behandlung der klinischen Symptome und die Unterstützung der Herzfunktion. Durch eine Ernährungsumstellung können diese Maßnahmen unterstützt werden.1,2

Symbol „violettes Katzenherz“

Kernbotschaften


Die Ernährungsempfehlungen umfassen die Beibehaltung der Kalorien- und Proteinzufuhr, die Vermeidung einer hohen Natriumzufuhr, die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren und die Überwachung hinsichtlich eines Nährstoffmangels.3-5

  • Da Katzen mit einer Herzinsuffizienz häufig an Appetitlosigkeit leiden, ist es wichtig, die fettfreie Körpermasse durch eine angemessene Kalorien- und Proteinzufuhr zu erhalten.
    • Die Kalorienzufuhr sollte Vorrang vor einer Einschränkung der Natriumzufuhr haben. Um den Appetit einer Katze zu erhalten, kann es nötig sein, kreative Fütterungsstrategien wie z. B. das Anbieten unterschiedlicher (geeigneter) Futteroptionen und Fütterungsorte oder das Aufwärmen des Futters auf Körpertemperatur, anzuwenden.3 
    • Die angestrebte Proteinzufuhr beträgt etwa 5–7 g/kg Körpergewicht (etwa 35 bis 45 % der Kalorien). Proteine sollten nur eingeschränkt werden, wenn dies medizinisch notwendig ist.6 
    • Die Werte für den Körper- und Muskelzustand sollten zusammen mit dem Körpergewicht bei jedem Tierarztbesuch aufgezeichnet werden.3 
  • Eine mäßige Natriumeinschränkung kann helfen, Ödeme und Stauungen zu kontrollieren. 
    • Denken Sie daran, dass eine reduzierte Natriumzufuhr physiologische Reaktionen auslösen kann, die darauf abzielen, den Natriumhaushalt aufrechtzuerhalten, wodurch die Symptome einer Herzinsuffizienz verstärkt werden können. Außerdem ist eine salzarme Ernährung häufig weniger schmackhaft.3 
  • Eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren (z. B. Fischöl mit DHA und EPA) kann dazu beitragen, Entzündungsmediatoren und oxidativen Stress zu reduzieren, die Blutplättchenaggregation zu verringern und den Appetit anzuregen.7 
  • Die Kaliumkonzentration im Serum kann durch medizinische Behandlungen oder zugrundeliegende Erkrankungen beeinflusst werden, sodass ggf. eine Supplementation mit Kalium notwendig sein kann.3 
  • Die Supplementierung mit Taurin wird bei Katzen mit globaler linksventrikulärer systolischer Dysfunktion empfohlen, es sei denn die Taurinkonzentration im Plasma liegt im Normbereich.

Führen Sie unbedingt eine Ernährungsanamnese durch. 

  • Natriumreiches Futter und Leckerlis oder kleine Mengen menschlicher Nahrung können zu einer unbeabsichtigten Zufuhr von zu viel Natrium führen.8  
  • Stellen Sie sicher, dass das Futter eine vollwertige und ausgewogene Ernährung bietet, die auch B-Vitamine enthält. In einer Studie wurden bei Katzen mit Kardiomyopathie und arterieller Thrombembolie niedrigere Plasmaspiegel der Vitamine B6 und B12 als bei gesunden Katzen nachgewiesen.4 
Wussten Sie schon?

Natrium kann im Katzenfutter versteckt sein. Aus einer Quelle geht hervor, dass mehr als 30 % der Katzen mit einer Herzerkrankung Leckerlis erhalten und 34 % der Katzen ihre Medikamente mit Futter erhalten, das einen hohen Natriumgehalt aufweist.8

Zum Teilen mit dem Tierhalter:

Ernährung und Herzgesundheit

Das Herz ist ein lebenswichtiges Organ, das auf bestimmte Nährstoffe und eine stete Energieversorgung angewiesen ist, um eine regelmäßige Herzfrequenz und einen regelmäßigen Herzrhythmus aufrechtzuerhalten. Dennoch findet die Rolle der Ernährung für die Herzgesundheit von Haustieren häufig wenig Beachtung.

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Literatur

  1. Côté, E., Edwards, N. J., Ettinger, S. J., Fuentes, V. L., MacDonald, K. A., Scansen, B. A., Sisson, D. D. und Abbott, J. A. (2015). Management of incidentally detected heart murmurs in dogs and cats. Journal of Veterinary Cardiology, 17(4), 245–261.
  2. Fox, P. R., Keene, B. W., Lamb, K., Schober, K. A., Chetboul, V., Luis Fuentes, V., Wess, G., Payne, J. R., Hogan, D. F., Motsinger-Reif, A., Häggström, J., Trehiou-Sechi, E., Fine-Ferreira, D. M., Nakamuri, R. K., Lee, P. M., Singh, M. K., Ware, W. A., Abbott, J. A., Culshaw, G. und Tachika Ohara, V. Y. (2018). International collaborative study to assess cardiovascular risk and evaluate long-term health in cats with preclinical hypertrophic cardiomyopathy and apparently healthy cats: The REVEAL Study. Journal of Veterinary Internal Medicine, 32(3), 930–943. doi: 10.1111/jvim.15122
  3. Luis Fuentes, V., Abbott, J., Chetboul, V., Côté, E., Fox, P. R., Häggström, J., Kittleson, M. D., Schober, K. und Stern, J. A. (2020). ACVIM consensus statement guidelines for the classification, diagnosis, and management of cardiomyopathies in cats. Journal of Veterinary Internal Medicine, 34(3), 1062–1077.
  4. McMichael, M. A., Freeman, L. M., Selhub, J., Rozanski, E. A., Brown, D. J., Nadeau, M. R. und Rush, J. E. (2000). Plasma homocysteine, B vitamins, and amino acid concentrations in cats with cardiomyopathy and arterial thromboembolism. Journal of Veterinary Internal Medicine, 14(5), 507–512.
  5. Pion, P. D., Kittleson, M. D., Rogers, Q. R. und Morris, J. G. (1987). Myocardial failure in cats associated with low plasma taurine: A reversible cardiomyopathy. Science, 237(4816), 764–768. doi: 10.1126/science.3616607
  6. Laflamme, D. P. (2020). Understanding the nutritional needs of healthy cats and those with diet-sensitive conditions. The Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 50(5), 905–924. doi: 10.1016/j.cvsm.2020.05.001
  7. Freeman, L. M. (2010). Beneficial effects of omega-3 fatty acids in cardiovascular disease. Journal of Small Animal Practice, 51(9), 462–470.
  8. Freeman, L. M. und Rush, J. (2016). Nutrition in cardiovascular disorders. In F. W. K. Smith, Jr., L. P. Tilley, M. A. Oyama und M. M. Sleeper (Hrsg.), Manual of canine and feline cardiology (5. Ausgabe, Seite 394–403). Elsevier.