Wichtige Informationen über Tierfutter

DER RICHTIGE UMGANG MIT TIERFUTTER

Praktische Informationen über Fertigtierfutter und seine Inhaltsstoffe

 

Leckerlis und Nahrungsergänzungen

Nahrungsergänzung für Hunde und Katzen

Tierbesitzer investieren heutzutage mehr in die Gesundheit ihrer Haustiere als je zuvor. Sie interessieren sich zunehmend für Nahrungsergänzungsmittel, um die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Haustiere zu unterstützen und die Nahrung bei bestimmten Gesundheitsproblemen zu ergänzen.

Gesunde Hunde und Katzen, die ein für ihre Lebensphase geeignetes vollwertiges und ausgewogenes Fertigfutter erhalten, benötigen keine Nahrungsergänzungsmittel, um ihren Nahrungsbedarf zu decken. Einzelne Hunde und Katzen profitieren jedoch möglicherweise von essenziellen Fettsäuren, Ballaststoffen, Vitaminen oder Mineralien zusätzlich zu den in ihrer Nahrung enthaltenen Inhaltsstoffen oder von der Verabreichung funktioneller Inhaltsstoffe, die in ihrer Nahrung nicht vorkommen. In diesen Fällen können für eine individuellere Ernährung Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen.

Zu den in der Veterinärmedizin häufig verwendeten Nahrungsergänzungsmitteln gehören Glucosamin und Chondroitinsulfat, Fischöl oder Omega-3-Fettsäuren, Omega-6-Fettsäuren, Ballaststoffe, Aminosäuren oder deren Derivate (z. B. S-Adenosyl-Methionin [SAMe], Taurin), Probiotika und Synbiotika, Zink, und Vitamine (z. B. B12, E). Haustiere, die ein Risiko oder Anzeichen für bestimmte Erkrankungen aufweisen, können von diesen Nahrungsergänzungsmitteln profitieren.

Bild zu Nahrungsergänzungsmitteln

Kernbotschaften


  • Gesunde Hunde und Katzen, die ein für ihre Lebensphase geeignetes vollwertiges und ausgewogenes Fertigfutter erhalten, können in der Regel ihren gesamten täglichen Nährstoffbedarfs aus der Nahrung decken.

    • Da einzelne Hunde und Katzen für einen optimalen Gesundheitszustand einen besonderen Nahrungsbedarf haben können, benötigen manche Tiere möglicherweise mehr Nährstoffe als in ihrem Futter enthalten sind, oder sie können von einem funktionellen Inhaltsstoff profitieren, der nicht in der Nahrung vorkommt. Für diese Haustiere kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein.
    • Einige Tierbesitzer möchten im Rahmen einer proaktiven Strategie zum Gesundheitsmanagement ihres Haustieres möglicherweise Nahrungsergänzungsmittel füttern.
  • Als Bausteine des Gelenkknorpels können Glucosamin und Chondroitinsulfat bei Haustieren hilfreich sein, da sie die Gesundheit und Mobilität der Gelenke unterstützen und das Fortschreiten des Knorpelabbaus verlangsamen können.1

  • Die Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaenoidsäure [EPA] und Docosahexaensäure [DHA]), die in Fischöl vorkommen, reduzieren Entzündungsmediatoren und können damit die Mobilität fördern.2 Eine Ergänzung des Futters mit Fischöl kann auch dazu beitragen, Pruritus, Selbsttraumata und Alopezie bei Hunden mit Hauterkrankungen zu reduzieren.3

  • Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure und Gamma-Linolensäure [GLA]), die in pflanzlichen Quellen wie Färberdistel, Sonnenblume, Borretsch, Getreide und Soja zu finden sind, spielen eine wichtige Rolle bei der Hautgesundheit. Linolsäure, die in die Hautlipide eindringt, trägt zur Erhaltung der Integrität der epidermalen Wasserbarriere der Haut bei und unterstützt ein gesundes Fell.4

  • Einige probiotische Stämme sind für Haustiere mit Diarrhö vorteilhaft, und einige können ein gesundes Immunsystem fördern. Synbiotika können zum Erhalt eines gesunden Mikrobioms beitragen.

    • Es ist wichtig, nur probiotische Produkte von renommierten Unternehmen zu empfehlen, die Nachweise für die Sicherheit und Stabilität ihrer Produkte erbringen.

    • Da Probiotika große Unterschiede aufweisen, ist es wichtig, einen spezifischen probiotischen Stamm (nicht einzelne Spezies) zu wählen, der nachweislich den gewünschten Nutzen erbringt.

    • Es sollte ein probiotischer Stamm empfohlen werden, der bereits in der Zielspezies untersucht wurde. Der Einsatz menschlicher Probiotika hat möglicherweise keine Wirkung und es fehlen wahrscheinlich sicherheitsrelevante Daten für Hunde und Katzen.

  • S-Adenosylmethionin ist ein Derivat der essentiellen Aminosäure Methionin. Als Vorstufe von Glutathion, einem Antioxidans, das natürlich im Körper vorkommt, wird S-Adenosylmethionin häufig zur Unterstützung der Lebergesundheit bei Hunden und Katzen eingesetzt.5

  • Katzen und Hunde erhalten häufig ergänzend Cobalamin, oder Vitamin B12, da sie aufgrund von Malabsorption des Darms einen Cobalaminmangel aufweisen können. Für Hunde und Katzen mit bestimmten Hauterkrankungen kann auch eine Ergänzung von Vitamin-B-Komplex sinnvoll sein.6,7

  • Vitamin E, ein wichtiges Antioxidans, kann bei schwerer Leberlipidose bei Katzen, kupferassoziierter Hepatopathie bei Hunden, chronischer Nierenerkrankung und einigen Hauterkrankungen, insbesondere bei Patienten, die mit Omega-3-Fettsäuren behandelt werden, ergänzt werden.

  • Zink, ein wichtiges Mineral, ist besonders wichtig für die Haut. Ein konstanter Abbau führt zu einem hohen Zellumsatz. Zink ist ein wesentlicher Kofaktor für Enzyme, die mit Zellproliferation, Gewebewachstum und -reparatur sowie Kollagenbildung in Zusammenhang stehen.4

  • Angesichts des zunehmenden Interesses der Kunden an der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln für Tiere in Kombination mit der großen Vielzahl an verfügbaren Produkten ist es wichtig, eine Frage zur Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln in die Ernährungsanamnese aufzunehmen, Kunden proaktiv über die richtige Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln zu beraten und vertrauenswürdige Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln für Tiere zu empfehlen.

Hintergrundbild für Gesprächsstarter

Gesunde Haustiere

„Ich verstehe, dass Sie daran interessiert sind, den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Haustiers mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen. Es gibt viele Produkte, doch nicht alle werden unter Berücksichtigung derselben Qualitätskontrollstandards hergestellt oder verfügen über Wirksamkeitsdaten bei Hunden oder Katzen. Ich empfehle [Name des Nahrungsergänzungsmittels] von einem bekannten Unternehmen. Sie können darauf vertrauen, dass dieses Produkt sicher und hochwertig ist.“

Haustiere mit gesundheitlichen Beschwerden

„Haustiere, die einen besonderen Nährstoffbedarf haben, wie z. B. Tiere mit eingeschränkter Mobilität oder Verdauungsstörungen, können von einem auf Gelenke ausgelegten Nahrungsergänzungsmittel oder Probiotikum profitieren. Für [Name des Haustiers] würde ich gerne zukünftig [Name des Nahrungsergänzungsmittels] zufüttern. Da die Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln sehr unterschiedlich sein kann, empfehle ich dieses spezifische Produkt, da es von einem Unternehmen mit hohen Sicherheits- und Qualitätskontrollstandards und Wirksamkeitsdaten stammt.“

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Literatur

  1. Johnson, K. A., Lee, A. H., & Swanson, K. S. (2020). Nutrition and nutraceuticals in the changing management of osteoarthritis for dogs and cats. Journal of the American Veterinary Medical Association, 256(12), 1335–1341. DOI: 10.2460/javma.256.12.1335
  2. Moreau, M., Troncy, E., Del Castillo, J. R., Bédard, C., Gauvin, D. und Lussier, B. (2013). Effects of feeding a high omega-3 fatty acids diet in dogs with naturally occurring osteoarthritis. Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition, 97(5), 830–837. doi: 10.1111/j.1439-0396.2012.01325.x
  3. Logas, D. und Kunkle, G. A. (1994). Double-blinded crossover study with marine oil supplementation containing high-dose eicosapentaenoic acid for the treatment of canine pruritic skin disease. Veterinary Dermatology, 5(3), 99–104. doi: 10.1111/j.1365-3164.1994.tb00020.x
  4. Kirby, N. A., Hester, S. L., & Bauer, J. E. (2007). Dietary fats and the skin and coat of dogs. Journal of the American Veterinary Medical Association, 230(11), 1641–1644. doi: 10.2460/javma.230.11.1641
  5. Webb, C., & Twedt, D. (2008). Oxidative stress and liver disease. Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 38(1), 125–135. DOI: 10.1016/j.cvsm.2007.10.001
  6. Frigg, M., Schulze, J., & Völker, L. (1989). Clinical study on the effect of biotin on skin conditions in dogs. Schweizer Archiv fur Tierheilkunde, 131(10), 621–625.
  7. Watson, A. L., Fray, T. R., Bailey, J., Baker, C. B., Beyer, S. A., & Markwell, P. J. (2006). Dietary constituents are able to play a beneficial role in canine epidermal barrier function. Experimental Dermatology, 15(1), 74–81. doi: 10.1111/j.0906-6705.2005.00385.x