Symbol „Hilfen zur Bewertung des Ernährungs- und Körperzustands“

TOOLS ZUR BEWERTUNG DER ERNÄHRUNG UND DES KLINISCHEN ZUSTANDS

Informationsmaterialien zur Beurteilung der derzeitigen Ernährung eines Haustieres und Ernährungsempfehlungen.

Kotuntersuchung

Warum sollte zwischen Dünn- und Dickdarmdurchfällen unterschieden werden?

Anhand der Häufigkeit des Stuhlgangs, der Beschaffenheit des Kots und der Beurteilung des Kots sowie anhand der Krankengeschichte kann festgestellt werden, ob der Durchfall eines Tieres vom Dünndarm oder vom Dickdarm ausgeht oder ob beide Abschnitte des Magen-Darm-Trakts (GI) betroffen sind. Durch eine Ermittlung des Ursprungsorts des Durchfalls kann die Liste der möglichen Ursachen eingegrenzt und ein Maßnahmenplan festgelegt werden. Außerdem bietet sie eine Grundlage für die Definition von Abhilfemaßnahmen.

Kernbotschaften

  • Eine anfängliche Bestimmung, ob es sich um Dünndarm- oder Dickdarmdurchfall handelt, kann zu einer gezielten körperlichen Untersuchung und einer Priorisierung bei Differentialdiagnosen beitragen, eine Orientierung bei der Auswahl der diagnostischen Tests geben und die Klärung der zugrunde liegenden Ursachen unterstützen. 
  • Zwar geht der durch einige Magen-Darm-Erkrankungen hervorgerufene Durchfall entweder vom Dünndarm oder vom Dickdarm aus, doch in vielen Fällen sind beide Abschnitte, der Dünndarm und der Dickdarm, am Krankheitsprozess beteiligt. Ein Durchfall mit Ursprung in beiden Darmabschnitten weist sowohl Merkmale von Dünndarmdurchfall als auch von Dickdarmdurchfall auf. 
  • Neben einer geeigneten medizinischen Behandlung kann auch ein Diätprogramm die Patientenversorgung unterstützen. Die Einteilung von Durchfall in Dünndarm- oder Dickdarmdurchfall kann bei der Auswahl einer geeigneten Diät helfen. 
    • Hunde mit Dünndarmdurchfall können von einer hochverdaulichen Nahrung mit niedrigem bis mäßigem Fettgehalt profitieren. Wenn der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit besteht, kann eine Eliminationsdiät mit einem neuartigen oder hydrolysierten Protein sinnvoll sein. 
    • Hunde mit Dickdarmdurchfall können von einer Diät mit einem erhöhten Ballaststoffgehalt profitieren. Eine Mischung aus löslichen und unlöslichen Ballaststoffen fördert die Darmmotilität (Bewegungsfähigkeit des Darms) und unterstützt die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts. Wenn der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit besteht, kann eine Eliminationsdiät mit einem neuartigen oder hydrolysierten Protein sinnvoll sein. 
    • Katzen mit Dünndarmdurchfall können von einer hochverdaulichen Darmdiät mit einem mäßigen Fettgehalt und reduzierten Kohlenhydraten profitieren. Wenn der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit besteht, kann eine Eliminationsdiät mit einem neuartigen oder hydrolysierten Protein sinnvoll sein. 
    • Katzen mit Dickdarmdurchfall können auf eine Eliminationsdiät mit einem hydrolysierten oder neuartigen Protein ansprechen, die die antigene Stimulation des Magen-Darm-Trakts verringert. Andere Katzen können von einer mit Ballaststoffen angereicherten Nahrung profitieren, die sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe enthält. 
  • Spezielle probiotische Produkte können zur Behandlung von Dünn- und Dickdarmdurchfall sowie des gemischten Typs bei Katzen und Hunden verabreicht werden.  Da die einzelnen Probiotika Unterschiede aufweisen und nicht austauschbar sind, ist es wichtig, ein Probiotikum zu wählen, das klinisch getestet und so formuliert wurde, dass es die gewünschte Wirkung erzielt (z. B. gegen Durchfall hilft).

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Marks, S. L. (2013). Diarrhea. In R. J. Washabau & M. J. Day (Hrsg.), Canine & feline gastroenterology (Seite 99─108). Elsevier. 

Zoran, D. L. (2017). Nutritional management of gastrointestinal disease. In S. J. Ettinger, E. C. Feldman und E. Côté (Eds.), Textbook of veterinary internal medicine: Diseases of the dog and the cat (8. Ausgabe, Seite 1892─1899). Elsevier.