Praxisbeispiel

schwarzweiße Dänische Dogge mit heraushängender Zunge

Das ist TEDDY

Ein 4 Monate alter männlicher Doggenwelpe

  • Teddy wurde heute vorgestellt, um seine letzten Welpenimpfungen zu bekommen.
  • Auf die Frage nach Teddys Ernährung gab seine Halterin an, dass Teddy ein vollwertiges und ausgewogenes Futter erhalte, das ihm sein Züchter mitgegeben hätten. Da das Futter fast aufgebraucht ist, möchte die Halterin Teddy ein „natürlicheres Futter“ geben.
  • Teddys Halterin plant, ein getreidefreies Hundefutter zu füttern, möglicherweise auch ein Rohfutter. Die Halterin ernährt sich selbst glutenfrei und fühlt sich dadurch „viel fitter“. Sie wünscht sich auch für Teddy ein langes und gesundes Leben. 
  • Die Halterin möchte auch wissen, ob Teddy eine Kalziumergänzung benötigt. Sein Vater ist ein großer, schwerer Hund, und die Halterin glaubt, dass Teddy ähnlich groß und schwer wird.

Fütterungsphilosophien

Informationen zur Ernährung mit rohem Tierfutter (Barfen)

Obwohl das Füttern mit rohem Fleisch bei einigen Tierhaltern sehr beliebt ist, gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise dafür, dass es neben der guten Verdaulichkeit noch andere   gesundheitliche Vorteile bietet. Tatsächlich  kann  rohes Tierfutter einige größere Gesundheitsrisiken bergen. 

Fisch neben rohem, rotem Fleisch und Huhn

Kernbotschaften


  • Rohes Fleisch, Geflügel und Fisch können mit krankheitsverursachenden Bakterien wie Salmonellen oder E. coli. kontaminiert sein. Dies gilt auch für Produkte, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Diese Bakterien können für das Haustier schädlich sein und auch die menschlichen Familienmitglieder einem Risiko aussetzen. In Studien wurde nachgewiesen, dass die Konzentration dieser krankheitsverursachenden Bakterien in rohem Futter höher ist als in normalem handelsüblichem Tierfutter.
  • Darüber hinaus können die in rohem Futter enthaltenen Knochen das Tier schädigen, indem sie Zahn- oder Mundverletzungen, Erstickungsanfälle sowie Magen-Darm-Verschlüsse oder -durchbrüche verursachen.
  • Zwar haben einige im Handel erhältliche Haustierfutter, die als „vollwertiges“ Rohfutter vermarktet werden, das richtige Gleichgewicht an Nährstoffen für Hunde oder Katzen, doch viele haben dies auch nicht. Auch selbst zubereitetes Rohfutter stellt möglicherweise keine vollwertig und ausgewogen Ernährung dar. Die Auswirkungen einer unausgewogenen Ernährung sind nicht immer sofort erkennbar, doch die Folgen für das Tier, wozu u. a. Wachstumsverzögerungen und Fortpflanzungsprobleme gehören, können ein Leben lang anhalten.
Hintergrundbild für Gesprächsstarter

„Wenn Sie das Füttern von selbsthergestelltem oder im Handel erhältlichem Rohfutter in Erwägung ziehen, empfehlen wir Ihnen, zunächst eine spezielle Tierernährungsberatung zu konsultieren.  Auch wenn Ihr Haustier gern rohes Futter frisst und Rohfutter einige Vorteile bietet, gibt es gesundheitliche Aspekte für Ihr Haustier und Ihre Familie, die Sie kennen sollten.“             

Verwandte Tools und Inhalt:

Raw Meat-Based Diets: Current Evidence Regarding Benefits and Risks by Beth A. Hamper, DVM, PhD, DACVN

Sind auf rohem Fleisch basierende Diäten eine geeignete Option für Haustiere? Dies ist ein Link zu einem Artikel auf Englisch, der nicht auf Deutsch verfügbar ist.

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Zum Teilen mit dem Tierhalter:

Ernährung mit Rohfutter (BARF)

Barfen ist bei Tierbesitzern sehr beliebt, aber die ernährungsphysiologischen Vorteile sind nicht belegt. Zudem sind sich die meisten Tierbesitzer der Gesundheitsrisiken für Tiere (und Menschen), die eine Ernährung mit rohen Nahrungsmitteln mit sich bringen kann, nicht bewusst.

Weitere Informationsmaterialien

Freeman, L. M.,  Chandler, M. L.,  Hamper, B. A. und  Weeth, L. P. (2013). Current knowledge about the risks and benefits of raw meat-based diets for dogs and cats. Journal of the American Veterinary Medical Association, 243, 1549-1558. doi: 10.2460/javma.243.11.1549 

Lenz, J.,  Joffe, D.,  Kauffman, M.,  Zhang, Y. und  LeJeune, J. (2009). Perceptions, practices and consequences associated with foodborne pathogens and the feeding of raw meat to dogs. Canadian Veterinary Journal, 50, 637-643.