Praxisbeispiel

schwarzweiße Dänische Dogge mit heraushängender Zunge

Das ist TEDDY

Ein 4 Monate alter männlicher Doggenwelpe

  • Teddy wurde heute vorgestellt, um seine letzten Welpenimpfungen zu bekommen.
  • Auf die Frage nach Teddys Ernährung gab seine Halterin an, dass Teddy ein vollwertiges und ausgewogenes Futter erhalte, das ihm sein Züchter mitgegeben hätten. Da das Futter fast aufgebraucht ist, möchte die Halterin Teddy ein „natürlicheres Futter“ geben.
  • Teddys Halterin plant, ein getreidefreies Hundefutter zu füttern, möglicherweise auch ein Rohfutter. Die Halterin ernährt sich selbst glutenfrei und fühlt sich dadurch „viel fitter“. Sie wünscht sich auch für Teddy ein langes und gesundes Leben. 
  • Die Halterin möchte auch wissen, ob Teddy eine Kalziumergänzung benötigt. Sein Vater ist ein großer, schwerer Hund, und die Halterin glaubt, dass Teddy ähnlich groß und schwer wird.

Fütterungsphilosophien

Informationen zu glutenfreiem Futter für Haustiere 

Der Hauptgrund für eine glutenfreie Ernährung beim Menschen ist die Behandlung von Zöliakie, einer Autoimmunerkrankung, die bei Menschen mit einer entsprechenden genetischen Veranlagung auftritt und durch die Aufnahme von Gliadin, einem Bestandteil des in Weizen, Gerste und Roggen vorkommenden Glutens, ausgelöst werden kann. Zöliakie wurde bisher noch nicht bei Hunden und Katzen diagnostiziert. 

Trotz der Tatsache dass nur 0,5 – 1 % der Menschen weltweit von Zöliakie betroffen sind, ist die glutenfreie Ernährung zu einem Ernährungstrend bei Menschen geworden und wird auch für Haustiere immer beliebter. 

getreidefreies Futter

Kernbotschaften


  • Der Begriff Gluten bezeichnet das Speicherprotein in Körnern. Ein spezifischer Bestandteil des Glutens ist das Gliadin, das nur im Gluten von Weizen, Gerste und Roggen enthalten ist.  
  • Bei Menschen mit Zöliakie kann das Gliadin aus Weizen, Gerste oder Roggen eine Immunreaktion auslösen. Bei der Behandlung einer Zöliakie wird die Ernährung auf glutenfreie Nahrungsmittel umgestellt. Diese sind mittlerweile zu einem Ernährungstrend geworden, der auch bei gesunden Menschen immer beliebter wird. 
  • Gliadin ist im Gluten anderer Getreidesorten, z. B. Reis, Mais, Hirse oder Sorghum, nicht vorhanden. Daher gelten diese Körner als sichere Nahrungsmittel im Rahmen einer „glutenfreien“ Ernährung. 
  • Bisher wurden noch keine Fälle von echter Zöliakie bei Hunden und Katzen diagnostiziert. Doch die Trends beim Haustierfutter folgen in der Regel den menschlichen Ernährungstrends, und die Beliebtheit von glutenfreiem oder getreidefreiem Fertigtierfutter hat zugenommen. 
  • Eine Art der Glutenunverträglichkeit (die Glutenenteropathie) wurde bei einer sehr kleinen Zahl Hunde nachgewiesen, jedoch noch nie bei Katzen. Die betroffenen Hunde stammten aus einer Linie von Irish Settern und einer Gruppe von Border Terriern. Diese Hunde profitieren von einer glutenfreien Ernährung. 
  • Es gibt keine wissenschaftlichen Nachweise, dass eine glutenfreie Ernährung für gesunde Haustiere besser ist als andere vollwertige und ausgewogene Ernährungsweisen. 
  • Sowohl in Fertighaustierfuttern als auch in Lebensmitteln für Menschen sorgt Weizengluten dafür, dass die Produkte ihre Form erhalten und verleiht ihnen Textur. 

Zum Teilen mit dem Tierhalter:

Gluten in Tiernahrung

Glutenfreie Diäten werden in der Ernährung von Menschen immer beliebter, was wiederum die Wahl der Tiernahrung beeinflussen kann. Was genau ist Gluten und warum ist es in Tierfutter enthalten?

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Weitere Informationsmaterialien

Verlinden, A.,  Hesta, A.,  Millet, S. und  Janssens, G. P. J. (2006). Food allergy in dogs and cats: A review. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 46, 259–273.  doi: 10.1080/10408390591001117 

Gaschen, F. P. und  Merchant, S. R. (2011). Adverse food reactions in dogs and cats. Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 41, 361–379. doi: 10.1016/j.cvsm.2011.02.005 

Gujral, N.,  Freeman, H. J. und  Thomson, A. B. R. (2012). Celiac disease: Prevalence, diagnosis, pathogenesis and treatment. World Journal of Gastroenterology, 18(42), 6036–6059.  doi: 10.3748/wjg.v18.i42.6036